50 Jahre LCM – Vereinsgeschichte

50 Jahre LCM – Eine Erfolgsgeschichte, die nur der Sport schreibt

 

Gründung

Der Leichtathletik Club Mengerskirchen wird im August 1971 gegründet. Als zunächst kleiner Ortsverein können die LCM-Athletinnen und Athleten relativ schnell beachtliche Spitzenleistungen erzielen. Bedingt durch diese frühen Erfolge – auch auf nationaler Ebene – hat sich im Verein ein positives Leistungsklima manifestiert. Dies führt dazu, dass sich viele Athletinnen und Athleten nicht nur aus der Kerngemeinde Mengerskirchen, sondern aus der ganzen Region Mittelhessen / Westerwald, dem Verein anschließen. Der LCM ist heute mit ca. 400 Mitgliedern einer der größten Vereine im Marktflecken Mengerskirchen.

Schirmherr Robert Heß schreibt im Festbuch zum 50-jährigen Jubiläum folgende Zeilen:

„Am 22. August 1971 haben 13 Leichtathletikbesessene, zu denen auch ich gehörte, den Schritt aus einer Abteilung des SV Blau-Weiß Mengerskirchen in die Selbständigkeit gewagt. Wir waren uns bewusst um die Aufgaben und Schwierigkeiten dieses Schrittes. Die spontane und große Zahl von Beitrittserklärungen hat uns ermutigt und angespornt. Alle haben mit besten Kräften zum Gelingen und Wachstum des Clubs beigetragen.

Drei Leitlinien und Ziele waren bereits von Beginn an Richtschnur des Vereins:

  • Förderung von Breitensport und Spitzenkönnern
  • Gezielte leichtathletische Schulung von Schülern und Jugendlichen
  • An den Start gehen, nicht nur im Oberlahnkreis, sondern im gesamten Bundesgebiet

Diese Leitlinien sind bis heute wesentlicher Bestandteil der Vereinsarbeit sowie Teamgeist, Fair-Play, Respekt und Gemeinschaftspflege.“

Diese Grundsätze und Tugenden sind die DNA des LCM und bilden das Fundament für die bis heute erfolgreiche Vereinsarbeit.

 

Rückblick: Die Anfänge der Leichtathletik in Mengerskirchen

Bereits 1959 betrieb eine kleine Gruppe sportbegeisterter junger Menschen um Bernd Meuser das Laufen, Springen und Werfen in der Leichtathletikabteilung des SV Blau-Weiß Mengerskirchen und wurde schnell über die Kreisgrenze hinaus bekannt. Unter widrigen Trainingsbedingungen trainierte man damals, ohne 100 m-Bahn, ohne Weitsprunggrube oder Kugel- und Diskusring.

Trainiert wurde im Buchwald am alten Sportplatz oder in der berüchtigten „Hölle“, im Neunkircher Wald sowie auf der Renneröder Aschenbahn im Steinsbergstadion – man nutzte jede sich bietende Möglichkeit, um die Trainingseinheiten so effektiv wie möglich zu gestalten.

Im Winterhalbjahr stand die Zimberg-Runde dienstags und donnerstags auf dem Programm. Die Langstreckler weiteten ihre Trainingsrunden auf die umliegenden Ortschaften aus, was man sich heutzutage durch das vermehrte Verkehrsaufkommen – im Winterhalbjahr noch dazu in der Dunkelheit – kaum noch vorstellen kann. Zum Krafttraining wurde einmal in der Woche die ehemalige Kantine der Strickerei Voith in Mengerskirchen genutzt.

 

Erste Erfolge

Zum Zeitpunkt der Vereinsgründung sind bereits alle Meisterschaftsrennen der Saison 1971 beendet. Die in diesem Jahr erreichten Titel werden noch unter dem Namen SV Blau-Weiß Mengerskirchen verbucht. Die ersten Hessenmeistertitel gewinnt Bärbel Kaminski über 1.500 m und im Crosslauf der Jugend B.

Im Jahr 1972 starten erstmals Athleten des LCM bei deutschen Meisterschaften. Die rasante Entwicklung des Vereins nimmt nun Fahrt auf. 1974 ein erster Höhepunkt, Reinhold Strieder gewinnt im Trikot des LCM die ersten beiden deutschen Meistertitel im Cross und über 5.000 m in der Jugendklasse.

In den folgenden Jahren verzeichnet der Verein Teilnahmen bei Weltmeisterschaften, Weltcups und Europameisterschaften sowie Länderkämpfen. In seiner Titelsammlung kann der LCM auf 26 deutsche, 28 süddeutsche und 274 hessische Meister verweisen. Hervorzuheben ist Dieter Eckert, der 1978 den bisher einzigen deutschen Meistertitel in der Aktivenklasse im Dreisprung gewinnt.

 

Ewige Bestenliste

Die Erfolge der LCM-Athleten werden in der „Ewigen Bestenliste“ dokumentiert. Sie bietet einen interessanten Blick zurück in die Vergangenheit und liefert so einen Einblick in die Leistungsdichte des Vereins.

Unsere Bestenliste hilft nicht nur Trainern und Athleten ihre erzielten Ergebnisse einzuordnen, sondern ist auch Wertschätzung und Erinnerung an die Athleten, die es in diese Liste geschafft haben. Sie liefert eine Fülle an Informationen und weckt hoffentlich viele gute Erinnerungen an vergangene Tage und Wettkämpfe.

Der LCM hat es in seiner über 50-jährigen Geschichte geschafft, sich auf der Deutschlandkarte der Leichtathletik zu verewigen. Weit über die Grenzen hinaus genießt der Verein mit seinen Athleten ein hohes Ansehen und steht für Werte, die in der heutigen Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich sind.

 

Meilensteine in der Vereinsgeschichte

Besondere Ereignisse prägen Vereine und seine Mitglieder, so auch beim LCM. Hier nun einige besondere Meilensteine in der Vereinsgeschichte.

  • Bei den olympischen Sommerspielen 1972 in München hat Bernd Meuser die Ehre, am olympischen Fackellauf teilzunehmen. Ein langjähriger und guter Freund sowie Weggefährte des LCM, der damals noch jugendliche Günther Zahn, entzündet im Münchner Olympiastadion das olympische Feuer vor 80.000 Zuschauern.
  • 1974 wird mit dem Bau des Sportzentrums und der Aschenbahn begonnen. Nun hat man endlich die lang ersehnten Trainingsbedingungen, vor allem auch für die technischen Disziplinen. Man ist nun in der Lage Sportfeste und Meisterschaften auszurichten.
  • 1976 finden die ersten Trainingslager der Sprinter und Läufer statt. Seit 1984 fahren die Athleten des LCM traditionell immer in der Karwoche vor Ostern zum Trainingslager in den Veldensteiner Forst.
  • Anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 1991 wird der erste LC-Bus angeschafft, der die Sportlerinnen und Sportler in den kommenden 18 Jahren zu unzähligen Wettkämpfen und Trainingseinheiten bringt.
  • 2002 wird das Sportzentrum renoviert und mit der begehrten Kunststoffbahn ausgestattet. Zur Bahneröffnung läuft die Kenianerin Tegla Loroupe den noch heute gültigen Weltrekord über 25.000 m. In der IAAF Weltrekordliste steht der Name Mengerskirchen neben Städten wie Zürich, London, Oslo, Rom oder New York.
  • 2004 findet ein 10 x 10.000 m-Staffelrennen in Mengerskirchen statt, bei dem die Seniorenmannschaft des LCM eine Weltbestleistung aufstellt.
  • 2009 wird der neue LC-Bus gekauft.
  • 2011 feiert man das 40-jährige Jubiläum ganz groß mit einem Festabend im Schloss in Mengerskirchen.
  • 2012 wird Bernd Meuser für seine Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
  • 2014 löst Reinhold Strieder Bernd Meuser als 1. Vorsitzenden ab, der als Gründungsmitglied den Verein 43 Jahre an der Spitze geführt und geprägt hat.
  • Bernd Meuser verstirbt 2015 im Alter von 75 Jahren nach langer, schwerer Krankheit und hinterlässt eine kaum zu füllende Lücke.

Er war nicht nur Gründungsmitglied des Vereins, vielmehr war er Initiator und Kopf des LCM. Sein Engagement ging weit über das normale Maß eines Vereins-Vorsitzenden hinaus. Er leitete täglich das Training für Groß und Klein, begleitete die Sportler zu den Wettkämpfen, war Fotograph und Pressewart zugleich. Neben dem sportlichen Erfolg lag ihm immer auch die persönliche Entwicklung seiner Schützlinge am Herzen. Ohne den Rückhalt seiner Frau Hannelore „Hanni“ wäre vieles so nicht möglich gewesen.

  • 2017 werden die Weichen für das Sportzentrum neu gestellt. Die Gemeindevertretung macht den Weg für den Bau eines Kunstrasenplatzes frei und übergibt nach langen und zähen Verhandlungen dem Leichtathletik Club Mengerskirchen und dem SV Blau-Weiß Mengerskirchen das Sportzentrum in Erbpacht.
  • 2018 erfolgt die symbolische Schlüsselübergabe für das Sportzentrum und der LCM zieht in seinen neuen Clubraum ein.
  • Die Jahre 2020 und 2021 stehen ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Der Trainingsbetrieb kommt zeitweise zum Stillstand, das traditionelle Trainingslager sowie viele Sport- und Jubiläumsveranstaltungen müssen abgesagt werden.

 

Sportliche Highlights

Der LCM war schon immer darauf bedacht, auch als Veranstalter von Wettkämpfen in Erscheinung zu treten. Das Renommee und der familiäre Charakter des LCM haben dazu beigetragen, dass die eigenen Sportfeste schnell über die Grenzen hinweg bekannt wurden und sich in der Leichtathletikszene erfolgreich etabliert haben.

  • So wird ab 1966 – noch als SV Blau Weiß Mengerskirchen – der Crosslauf „Rund um den Seeweiher“ durchgeführt. Die Veranstaltung entwickelt sich schnell zu einem der Top-Crossläufe seiner Zeit und ist über 15 Ausgaben hinweg ein Stelldichein der deutschen Crosslaufszene.
  • 1982 beginnt das Zeitalter des Straßenlaufs „Rund um das Schloss“. Hochkarätige Teilnehmer prägen diese Ära bis ins Jahr 2006. Der Lauf etabliert sich schnell und erfährt große Beliebtheit bei Alt und Jung aus Nah und Fern. Man begrüßt prominente Sportler, unter anderem Günther Zahn, den Schlussläufer des olympischen Fackellaufes 1972 in München. Ebenso den Weltmeister von 1987 über 3.000 m Hindernis, Patriz Ilg von der LAC Quelle Fürth. Auch hochkarätige Teilnehmer aus dem Ausland, wie der Schweizer Markus Graf, die Kenianer Willy Kipketer und Laban Chege, Djilali und Mourad aus Algerien, folgen dem Ruf des LCM und stellen sich den heimischen Läufern.
  • Im Jahr 2002 erlebt der Crosslauf in Mengerskirchen ein Comeback. Bis heute wird der Westerwaldcross auf der Wiese zwischen Sportzentrum und Franz-Leuninger-Schule angeboten. Seit 2005 sind die jährlichen Kreismeisterschaften fest in die Veranstaltung integriert. 2011 ist man erfolgreicher Gastgeber für die hessischen Crosslaufmeisterschaften. Im Jubiläumsjahr 2021 erhält der LCM erneut den Zuschlag für die Ausrichtung der HM Cross und trägt erstmals die deutschen Hochschulmeisterschaften aus.
  • Ein sportliches Event setzt sich bis in die heutige Zeit durch – der Stundenlauf. 1977 ins Leben gerufen, findet er immer Mitte September auf der schnellen Kunststoffbahn in Mengerskirchen statt. Das bekannte Laufmagazin Spiridon schreibt dazu in seiner Oktober Ausgabe 2020: „Einer der beliebtesten Stundenläufe im Westen ist der des LC Mengerskirchen im Westerwald.“
  • Für die Kleinsten gibt es seit 1991 das Bambini-Sportfest. An diesem Tag steht nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund, sondern vor allem Spaß und die Freude an der Bewegung. Hier können die Kinder zeigen was sie „drauf 🙂 haben“. Es ist ein Fest für die ganze Familie, welches immer mit einer stimmungsvollen Siegerehrung mit Urkunden und Medaillen für jedes Kind abgerundet wird. Das Bambini-Sportfest zählt zu Hessens größten Leichtathletiksportfesten für Kinder bis 12 Jahre und ist der Saisonhöhepunkt für die Kleinsten.

 

Ziele

Unser zukünftiges Ziel ist es, den Leichtathletik Club Mengerskirchen weiterhin als einen leistungs- und breitensportorientierten Verein für sportbegeisterte Menschen zu etablieren und stetig weiterzuentwickeln. Die Förderung junger Menschen steht im Vordergrund, unser Anspruch ist es, optimale Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen.

Das zeigt sich in einem leistungsorientierten Training für sportbegeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit 14 Trainerinnen und Trainern, die über 1.000 Übungsstunden pro Jahr durchführen, einer Kunststoffbahn, einem frisch renovierten Kraftraum, einem Clubraum und der Möglichkeit zur Nutzung der Schul-Turnhalle im Winter. Wer in der Leichtathletik erfolgreich sein möchte, braucht Disziplin, Fleiß und Ausdauer.

Diese Tugenden und der dazugehörige Teamgeist sind unmittelbar mit dem LCM verbunden, werden dort gelebt und von Generation zu Generation weitergegeben. Wir im LCM freuen uns immer wieder, die Entwicklung dieser Talente begleiten und fördern zu dürfen.