Bester Mittelstreckenläufer im LCM wird 60
(Auszug aus dem Festbuch – LCM Persönlichkeiten)
Als sein Versuch, Fußball zu spielen, nicht von großem Erfolg gekrönt war, startete Reiner Thau im Jahr 1974 seine Karriere als Leichtathlet beim LC Mengerskirchen. Keiner konnte anfangs erahnen, dass Reiner den Grundstein zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte der Mengerskirchener Leichtathletik legte.
Inspiriert dazu wurde Reiner durch den Gewinn der deutschen Jugendmeisterschaft von Reinhold Strieder. Er schloss sich der Trainingsgruppe beim LCM an und steigerte sein Leistungsvermögen Jahr für Jahr. Vom ersten Tag an wurde er von Bernd Meuser trainiert. Über Weitsprung und den Sprint kam er schließlich zu seiner Spezialität, der Mittelstrecke.
Ein Schlüsselerlebnis war bei den süddeutschen Meisterschaften 1985 in Wetzlar, als die Uhren beim 800 m-Rennen für Reiner Thau bei handgestoppten 1:48 min stehen blieben. Bernds Bruder Hans-Stefan Meuser habe gesagt, die Zeitnahme müsse falsch sein. Denn an diesem Tag habe er sich um sage und schreibe sechs Sekunden verbessert. Die Jahre 1982 bis zu seinem letzten deutschen Seniorentitel in Berlin 1994 waren seine erfolgreichsten.
Gerne denkt Reiner Thau auch an seine Anfangszeit beim LCM zurück, wo er seinen ersten Crosslauf mangels geeigneter Rennschuhe in Halbschuhen (!) absolvierte. Seine größten sportlichen Erfolge waren die beiden deutschen Meistertitel bei den Senioren. Einen noch höheren Stellenwert hat die Bronzemedaille bei den deutschen Meisterschaften in Frankfurt mit einem legendären Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Peter Braun und Thomas Giesing. Ebenfalls auch die beiden Teilnahmen an den Europameisterschaften 1986 in Stuttgart und Madrid.
Reiners Lieblingstrecke waren die 800 m, über die er 1985 in Menden im Alleingang seine Bestzeit von 1:45,8 min lief. Darauf ist er noch heute besonders stolz. „Bei 600 m lag ich noch mit 74 sec auf Weltrekordkurs (!), bis dann der „Mann mit dem Hammer“ kam und ich das Tempo nicht mehr halten konnte“, berichtet er gerne von diesem Rennen.
Unvergessen blieb für ihn auch ein 1.500 m-Lauf bei einem Abendsportfest in Koblenz mit Dieter Baumann, dem späteren 5.000 m Olympiasieger, als er in dessen Sog seine Bestzeit von 3:36,7 min lief. Ebenso sein Sieg gegen sein großes Vorbild Willi Wülbeck im Jahr 1986 in der Halle von Sindelfingen über die 1.000 m.
Aber auch im Training lief Reiner Thau bis dahin unglaubliche Zeiten. Seine bemerkenswerteste Trainingseinheit am 28.6.1987 war: 8 km lockerer Dauerlauf zum Einlaufen; 10 min Pause; Einlaufen mit sechs Steigerungen zusammen mit den Tempomachern Andreas Heep und Dieter Meuser; danach drei Läufe über jeweils 1.000 m mit jeweils 10 min Pause. Die Zeiten waren 2:33 min, 2:30 min und nochmal 2:29,8 min! Unglaublich! Nach harten Trainingseinheiten hat sich Reiner des Öfteren mit einem überdimensionalen Eisbecher belohnt.
Heute trainiert der gelernte Holzmechaniker noch einmal pro Woche auf dem Knoten mit der LCM-Knotentruppe und hält sich im Fitnessstudio in Form. Mit seiner Frau Evelyn und der im Jahr 2014 geborenen Tochter wohnt Reiner heute in Waldernbach. Für den LCM ist er jederzeit ansprechbar und hilft immer gerne bei Sportfesten oder anderen Veranstaltungen.
Sein Lieblingsspruch lautet „Wenn du etwas erreichen willst, was du noch nie geschafft hast, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast“. Danach hat Reiner auch seine außergewöhnlichen Leistungen erreicht. Und noch etwas gibt er den jungen Athleten mit auf den Weg: „Nicht das Talent hat bei mir die Leistung gebracht, sondern im Wesentlichen der Spaß und die Freude am Training in gewohnter und motivierender Umgebung mit tollen Sportlern und Trainern.“.
Wir gratulieren Reiner Thau auf diesem Weg sehr herzlich zu seinem Geburtstag und wünschen ihm noch viele schöne Momente mit seiner Familie und seinen Freunden im LCM.