In Leipzig wurde am vergangenen Samstag die Deutschen Meisterschaft über 100 Kilometer ausgetragen. Mit dabei war Thomas Steinebach vom LC Mengerskirchen, der auf dieser Ultra-Langdistanz sein Debut gab. Mit 9:58:24 Stunden blieb der LCM Oldie unter der magischen Zehn-Stunden Marke und erreichte damit sein selbst gestecktes Minimalziel. „Ich habe mir für den Wettkampf zu viel vorgenommen. Ein Fehler, der mir beim ersten Mal auf neuen Strecken immer passiert.“ Steinebach erklärte damit seinen „Einbruch“, der ihn in der sechsten Runde blitzartig traf. Die ersten 50 Kilometer auf dem Zehn-Kilometer Rundkurs liefen dagegen erwartungsgemäß gut und gleichmäßig. Das Tempo lag bis dahin knapp über fünf Minuten pro Kilometer. Mit der zweiten Hälfte brachte auch das Wetter die Läufer an ihre Grenzen. Sie Sonne prallte ungeschützt ein. „Die besten Bedingungen hatten wir noch am Start um sechs Uhr bei leichtem Regen. Mit der Sonne wurde es immer schlimmer. Auch in den Waldabschnitten entwickelte sich durch die aufgewärmte Feuchtigkeit eine fast unerträgliche Schwüle.“ so die Beschreibung von Thomas Steinebach. „Ich kämpfte mich von einer Verpflegungsstation bis zur Nächsten.“ Dramatisch wurde es am Ende. Der Streckenmoderator kündigte Steinebach noch zwei Runden an. Tatsächlich waren es aber noch drei, was sich bei Kilometer 80 auch bewahrheitete. Jetzt begann auch der Kampf im Kopf und Steinebach zog es moralisch erst einmal nach unten. Noch einmal zwei Runden erschienen nahezu unvorstellbar. Das Tempo wurde langsamer und bei allen Strapazen setzte sich noch ein Steinchen in den Laufschuh. Steinebach musste anhalten und versuchte im Stehen den „Störfaktor“ zu entfernen. Doch mit dieser Unterbrechung des seit Stunden laufenden Bewegungsapparates verkrampfte die gesamte Körpermuskulatur. Der Weg bis zum erlösenden Ziel wechselte sich mit Lauf- und Gehphasen ab. Im Kopf rechnete sich Steinebach immer wieder neue Endzeiten zusammen, baute sich moralisch wieder auf und war am Ende mit 9:58:24 Stunden keinesfalls unzufrieden. Im Gegenteil. In der Ergebnisliste überraschte der LCM Athlet mit Rang fünf in der Altersklasse M55. Thomas Steinebach ist übrigens erst der zweite Läufer in der Geschichte des LC Mengerskirchen, der die klassische Ultra-Langdistanz über 100 Kilometer absolviert hat. 1993 war es Alexander Fut, der sich mit überragenden 7:03:40 Stunden einen festen Platz in der „ewigen LCM Bestenliste“ gesichert hat. – Ergebnisse: Zwischenzeiten: 50:44 – 50:19 – 49:57 – 51:42 – 56:34 – 62:42 – 64:34 – 64:00 – 74:28 – 73:30 – Alle Ergebnisse