Am letzten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock sicherte sich Abdi Uya im Finale über 1.500 Meter mit Rang Zwei die Vizemeisterschaft. Nach dem Auftakt über 5.000 Meter und dem Gewinn der Bronze-Medaille war Abdi Uya heiß auf ein weiteres Rennen. Am liebsten wäre er über 800 und 1.500 Meter noch gestartet, doch bedingt durch den vorgegebenen Zeitplan war es vernünftiger, die Zwei-Runden-Distanz auszulassen. Anders als bei den Deutschen Männermeisterschaften vor zwei Wochen in Ulm – hier wurde Uya in 3:45,01 Minuten Vierter – kam immerhin ein Vorlauf zustande. Am späten Samstag Vormittag zeigte das Thermometer auch in der norddeutschen Hansestadt fast 30° Celsius an. Scheinbar mühelos beschleunigte der LCM Athlet auf den letzten Metern das Tempo und gewann souverän den Vorlauf in 4:01,14 Minuten. Mit jedem Rennen sammelte der in Weilburg lebende Mittelstreckenläufer mehr Erfahrung, insbesondere auch im Hinblick auf die Renntaktik. Das spürte man dann auch im Finale. Hier verhielt sich Uya meisterlich. Nach dem Startschuss stürme er an die Spitze und entzog sich der Rangelei mit einem 120 Meter Sprint. Die Konkurrenz war wachgerüttelt, übernahm die Führung und Abdi Uya kontrollierte das Rennen von Rang Drei. Der Taktikplan, den er am Vorabend noch ausführlich mit seinem Trainer besprochen hatte, schien aufzugehen. Mit zwei 64iger Runden war noch genügend Energie vorhanden. Es folgte eine 62iger Runde ehe sich Uya mit zwei weiteren Läufern leicht vom Hauptfeld löste. 200 Meter vor dem Ziel positionierte sich der Äthiopier im LCM Trikot bereits auf einen sicheren zweiten Rang, doch der Favorit Julius Lawnik (SC Magdeburg) konnte mit langen Schritten seine Führung ausbauen. Uya kämpfte im Spurt, versuchte zu kontern, doch Lawnik war außer Reichweite. In 3:52,19 Minuten und der Silbermedaille war es dennoch ein großer Erfolg für Abdi Uya und den LCM. „Immer die letzten 100 Meter fehlt etwas“ resümierte Uya etwas verärgert und deutete damit auf die Sprintentscheidungen bei den letzten Wettkämpfen hin. „Daran muss ich im Training noch arbeiten“, so der LCM Vorzeigathlet weiter. Ganz gewiss, dabei werden ihn seine Trainingskameraden rund um Alex Hauser unterstützen. Eine beliebte Methode sind dabei die „Handicap-Läufe“. Bei den Tempoläufen über 400 und 600 Meter bekommt die Gruppe bis zu 60 Meter Vorsprung, bevor Abdi die Verfolgung aufnimmt um sie auf der Zielgeraden noch zu überholen. – Ergebnisse