Abdi Uya hat bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften in Dornstetten seinen ersten Deutschen Meistertitel gewonnen. Im Lauf der Jugend U20 über 6.200 Meter siegte der LCM Athlet in 20:38 Minuten vor Johannes Motschmann (SC Magdeburg).
Die Zufriedenheit war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Mit breit ausgestreckten Armen lief Abdi Uya im Zielkanal der Goldmedaille sicher entgegen. Zu Beginn hatte sich der Mengerskirchener stets in der Spitzengruppe aufgehalten und diktierte in passiver Art das Renntempo. Die Konkurrenz hielt sich bedeckt. Mit großem Selbstbewusstsein startete Uya in der vorletzten Runden seinen Angriff und zersprengte die Führungsgruppe. Weder Motschmann (SC Magdeburg) noch Reinhardt (SV Einheit 1875 Worbis) konnte den Kontakt halten. So hatte der Äthiopier im LCM-Trikot gut 50 Meter Vorsprung im Ziel. Besonders erfreulich war dabei auch die gelungene Revanche gegen Julius Lawnik (4.). Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in der Hallle vor zwei Wochen setzte sich der Magdeburger über 1.500 Meter noch knapp vor Uya durch.
Der Mythos der Friedhofsrunde
Abdi Uya gilt insgesamt als zurückhaltend, doch beim Laufen ist er förmlich am brennen. Ehrgeizigkeit und Zielstrebigkeit zeichnen ihn aus. Der heutige Sieg war für den jungen Athleten sehr wichtig, denn wer den LCM-Vorzeigeläufer genau kennt, der wusste mit welcher Enttäuschung er vor zwei Wochen mit der Silbermedaille nach Hause fahren musste. Diesmal passte das abgestimmte Konzept bis ins kleinste Detail. Die Trainingsvorgaben im Makro- und Mikrozyklus konnten nahezu exakt eingehalten werden. Das harte Training der letzten Wochen hatte sich mehr als ausgezahlt. Als Beispiel sind hier die Tempoläufe auf der Friedhofsrunde in Mengerskirchen zu nennen. Die lief der neue Deutsche Crosslaufmeister vor zehn Tagen viermal in 5:50 Minuten und schneller. Unter den LCM-Athleten ist diese anspruchsvolle Runde hoch angesehen und jeder weiß, wer diese zwei Kilometer um die sechs Minuten rennen kann, der hat „ganz schön was drauf'“. So war es auch einst bei Malte Stern, der im Winter 1995 wöchentlich seine Tempoläufe auf der Friedhofrunde drehte und bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften (damals in Wetter/Ruhr) den Jugendmeistertitel mit einer Minute Vorsprung gewann. Auch Paul Guckelsberger profitierte von der Mengerskirchener Temporunde. Im November 2005 wurde Guckelsberger Deutscher Meister im Crosslauf der Senioren M40.
… und dann kam Holly!
Bei den Seniorinnen W40 vertrat war Sandra Holly als Einzelstarterin die Farben des LC Mengerskirchen. Nach dem Titelgewinn bei den Landesmeisterschaften vor einer Woche ging die Athletin in euphorischer Stimmung ins Rennen. Nach 27:16 Minuten erreichte sie auf dem anspruchsvollen Parcours einen beachtlichen vierten Rang.
Nicht unerwähnt bleiben sollen jedoch die Leistungen der Mengerskirchener Senioren. Herausragend ist hier der sechste Platz in der Mannschaftswertung in der M40/M45 zu nennen. Roland Ott, als 16. in der M45, war in 24:58 schnellster LCM’ler. Es folgte in 26:40 Minuten Olaf Behrens (23. M40) und mit 26:57 Minuten Berndhard Schüßler (21. M45). Bei den Senioren M50/M55 führte Ralf Schröder (32. M50 in 27:36) das Oldie-Trio an und freute sich zusammen mit Thomas Steinebach (35. M50 in 27:57) und Horst Schäfer (17. M55) über die vollbrachte Mannschaftsleistung. Ergebnisse – Interview von Abdi auf leichtathletik.de – Video vom Rennen der U20 „Abdi Uya Hundessa mit meistem Stehvermögen“ – Bilder